Geschichte


Der ASV Hollfeld - Ein Traditionsverein

Die Gründerzeit hat auch in Hollfeld ihre Spuren hinterlassen, so mit der Gründung unseres Allgemeinen Sportvereines am 15. Mai 1900. Dem Sport zugetane junge Hollfelder Bürger und Bürgerinnen haben sich damals zusammengesetzt und den Turnverein gegründet, das offizielle Gründungsdatum ist der 27. Juni 1900. Die Bezeichnung Turnverein Hollfeld war die erste Namensgebung, erst 1929 wurde der heutige Name Allgemeiner Sportverein e.V. Hollfeld 1900 gewählt.


In den ersten 25 Jahren des Bestehens drehte sich alles um das Turnen. Die Turnwelle, die durch den Turnvater Jahn Anfang des Jahrhunderts hervorgerufen wurde, ist auch in Hollfeld damals angekommen und hat für die damaligen Initiativen Pate gestanden. Die Losung des Turnvaters Jahn gilt noch heute und ist in der neuen Vereinsfahne von 1995 festgehalten. Sie lautet:


"Frisch - fromm - fröhlich - frei"

 

Diese Losung sollte den Menschen damals wie heute zeigen, dass zu einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist gehört. Dafür muss der Mensch sich jedoch bewegen, dies am besten in einem Sportverein.

1929 erhielt der Verein eine bedeutsame Entwicklung, hervorgerufen durch die Übernahme der damals wie heute populären Sportart Fußball. Dazu kam in den 30iger Jahren auch die Leichtathletik, teilweise begünstigt und auch gefördert durch das damalige politische System. Alten Archivunterlagen des Vereins ist zu entnehmen, dass es vielerlei Sportarten gab, die damals im Rahmen der Leichtathletik unter dem Dach des ASV stattfanden, u.a. auch Drei, Fünf-, Sieben- und Zwölfkampf. Als diese Sportarten tagtäglich in Hollfeld ausgeübt wurden, gab es für den ASV eine gewisse Blütezeit, wenngleich die politischen Entwicklungen unrühmlich waren und den Sportbetrieb Ende des 2. Weltkrieges zum Erliegen brachten. Allerdings ist vor Anbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 in Hollfeld die heutige Stadthalle, damals Sporthalle (Hans-Schlemm-Halle) entstanden, in unmittelbarer Nähe auch die geeigneten Sportanlagen. 

In der Zeit des 2. Weltkrieges hat der ASV eine untergeordnete Bedeutung gehabt, dies bis in die ersten Jahre nach diesem unseligen Kriege. Erst Anfang der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts konnten die damaligen Mitglieder des Vereins wieder Aktivitäten entwickeln und mit Hilfe des Handball- und Fußballsports das Vereinsleben in Gang bringen.

Von besonderer Bedeutung ist für das Wiederaufleben im Jahre 1946 und die Stärkung des Vereins die damals starke Handballriege gewesen, die auf eine nicht unerhebliche Reihe von Erfolgen zurückblicken kann. Diese Sportart hat in den folgenden Jahren in Oberfranken derart an Popularität verloren, dass sie mittlerweile keinen Bestand mehr als Abteilung innerhalb des Vereins hat.

1958 hatte die Fußballabteilung mit dem Abstieg in die C-Klasse den Tiefpunkt erreicht. Gleich im Jahr darauf konnte allerdings wieder der Aufstieg realisiert werden.

1960 wurde eine Alt-Herren-Mannschaft formiert. 

1962 entstand die Tischtennisabteilung und bildete damals eine 3. Sparte im Sportangebot des Vereins. 

Bereits 1965/66 gehörte der ASV in diesem Bereich zur oberfränkischen Spitzenklasse. So spielte die erste Herrenmannschaft damals in der Bezirksliga Oberfranken Ost.

1965 gründeten kegelbegeisterte Mitglieder eine Kegelabteilung, die ihren Sport außerhalb in Treppendorf ausübte, später und bis heute in Stadelhofen - Eichenhüll.

Der Bau der Staatlichen Gesamtschule im Jahre 1970 hat dem Verein viele Vorteile gebracht, so die Benutzung der Drei-Fach-Turnhalle für die Ausübung der verschiedensten Sportarten, insbesondere während der Wintermonate, sowie die Benutzung des Hallenschwimmbades, als Ergänzung zu der übrigen Sportbetätigung.

1972 erfolge die Gründung einer Gymnastikabteilung, die vorwiegend noch heute von einer Vielzahl von Frauen allwöchentlich mit Leben erfüllt wird, die Trainingsstunden werden gut besucht. 

1974 wurde nach dreijähriger Bauzeit unser heutiger Hauptplatz fertig gestellt und feierlich eingeweiht. 

1977 zahlte sich die intensive und vorbildliche Jugendarbeit des ASV mit dem Aufstieg der Ersten Herrenmannschaft in die Bezirksliga auf, wo sich die junge dynamische Mannschaft auch sechs Jahre behaupten konnte. Dies war bis dahin auch der größte Erfolg der Fußballabteilung.

1982 wurde eine Tennisabteilung gegründet, die anfangs auf den Sportanlagen der Staatlichen Gesamtschule Hollfeld, die 1970/72 gebaut wurde, spielte. Anschließend auf eigenen Tennisanlagen (1984) in Hollfeld - Treppendorf. Ein Teil dieser Tennisabteilung hat sich zwischenzeitlich vom Verein getrennt und einen eigenen Verein gegründet. Die Tennisabteilung im ASV Hollfeld ist im Jahre 2000 nur noch auf eine geringe Schar begrenzt, der Neubau von Tennisanlagen in unmittelbarer Nähe des Sportgeländes wird erst für eine Wiederbelebung sorgen.

1986 wurde der städtische „Bolzplatz“, unser jetziger Hartplatz saniert.

In den achtziger und neunziger Jahren erreichte die B-Jugendmannschaft des ASV den Aufstieg in die Bezirksliga, in der sie sich von 1986 bis 88 halten konnte. Die Erste Mannschaft dagegen entwickelte sich mehr und mehr zur Fahrstuhlmannschaft und pendelte quasi zwischen der damaligen B- und A-Klasse.

Besonders hart traf es in dieser Zeit allerdings die Tischtennisabteilung. Bedingt durch viele berufliche Veränderungen hatte diese innerhalb von acht Jahren 25 Abgänge zu kompensieren. Als Resultat stand 1987 der Abstieg aus der Bezirksliga. In den darauf folgenden Jahren bestanden zeitweise Probleme sogar eine Mannschaft auf die Beine stellen zu können.

Seit 1991 gibt es eine Damenabteilung - Fußball, die seit einiger Zeit erfolgreich am Fußballgeschehen teilhat und mit dem Aufstieg in die Landesliga Nord im Jahre 2012 ihren sportlichen Höhepunkt erreichte.

Die jetzige Sportanlage, 1975 mit dem Rasenplatz eingeweiht, hat eine lange Vorgeschichte. Vielfach mussten die genutzten Sportplätze aufgegeben und verlegt werden, zuletzt im Rahmen der Errichtung der staatlichen Gesamtschule Hollfeld. Das dortige Gelände musste aufgegeben werden und stattdessen wurde ein neues Gelände dem Sportverein zur Verfügung gestellt.

Unter dem Vorsitz des jetzigen Vereinspräsidenten, Konrad Keilholz, wurden im Jahre 1985 zahlreiche wichtige Einrichtungen für den Verein geschaffen.

Im Jahre 1990 konnte der Verein das langersehnte Sportheim einweihen, das Mittelpunkt und Zentrum des gesamten Vereinslebens bis heute ist. Das Jahr 1990 gilt sicherlich als geschichtlicher Höhepunkt im Vereinsleben. In diesem Zusammenhang wurden auch die gesamten sportlichen Anlagen renoviert und in einen Topzustand versetzt, u.a. auch der Sandplatz, der bereits 1994 mit einer leistungsfähigen Fluchtlichtanlage versehen werden konnte.

Im Mittelpunkt des 95sten Geburtstages des Vereins stand die Weihe der neuen Vereinsfahne, die von einem langjährigen Mitglied des Vereins gestiftet wurde. Umrahmt war die Fahnenweihe durch eine erfolgreiche Sportwoche. 

Als Höhepunkt zum 100-jährigen Vereinsjubiläum wurden Freundschaftsspiele der Ersten Fußballmannschaft gegen das Bundesligateam des 1. FC Nürnberg und die Regionalligamannschaft des TSV 1860 München ausgetragen.

Danach bereicherten die Radfahrabteilung (2005) sowie die Nordic-Walking- (2006) und eine Kindersportabteilung (2009), welche in Kooperation mit dem SCG Hollfeld betrieben werden, das Sportangebot des ASV Hollfeld.

2004 wurde mit Heiko Gröger ein ehemaliger Zweitligaprofi (FC Schweinfurt 05) als Trainer verpflichtet, in dessen Sog viele ehemalige Jugendspieler nach Hollfeld zurückkehrten. 

In den Jahren 2005 bis 2008 erreichte dieses Team, das stetig weiterwuchs, den sensationellen Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Landesliga. Am 7. Juni 2008 gelang in Limbach der historische 2:1-Sieg gegen Rimpar, welcher gleichbedeutend war, mit dem zu diesem Zeitpunkt größten sportlichen Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Dieser wurde 2012 mit dem Aufstieg in die Bayernliga Nord allerdings ein weiteres Mal übertroffen. Mit einem 1:0-Heimsieg und einem 1:1-Unentschieden beim Nachbarrivalen TSV Neudrossenfeld, ist der ASV Hollfeld in der fünfthöchsten deutschen Liga angekommen und feierte seinen fünften Aufstieg in acht Jahren!

Im Jahr 2013 konnte die Bayernliga mit dem neuen Trainer Claudio Eismann gehalten werden, so dass der ASV Hollfeld ein weiteres Jahr in der zweithöchsten bayerischen Amateurklasse an den Start ging. Gleichzeitig schaffte die zweite Mannschaft den geplanten Aufstieg in die Kreisliga. Die Damenmannschaft stieg nach einjähriger Zugehörigkeit zur Landesliga wieder in die Bezirksoberliga ab.

Aber nicht nur in sportlicher Hinsicht wurde in diesen Jahren viel erreicht. Die Liegenschaften wurden sukzessive renoviert und den Notwendigkeiten, die aus einer stetig wachsenden Zahl an jungen Sportlern resultieren, angepasst. So wurde unter der Regie des damaligen Vorsitzenden Alfred Arnold zunächst ein Kleinspielfeld mit aufwändiger Zaunanlage errichtet und später - nach anfänglichen Problemen - der Hartplatz zu einem Rasenplatz umfunktioniert. Es wurde ein Mehrzweckgebäude errichtet, die Heizung auf ein modernes Wärmepumpensystem (2010) umgestellt und auf dem Sportheimdach eine Photovoltaikanlage (2010) installiert. Darüber hinaus wurden von 2009 bis 2011 innen, wie außen viele notwendige Schönheitsreparaturen an Fenstern, Wänden und Fassade vorgenommen. Jüngst folgte noch die Anschaffung eines neuen Rasentraktors (2014) sowie weiterer Garagen (2011), um den Platzproblemen zu begegnen.

Leider wuchsen die Vereinsstrukturen in dieser Zeit nicht in ausreichendem Maße, wie es für diese Liegen erforderlich gewesen wäre mit. Die Überforderung der Vereinsführung endete 2013 in einem Rücktritt der kompletten Vorstandschaft.

Danach führten Norbert Helfer und Jürgen Fürst den Verein interimsmäßig bis 2015, letztlich auch mit wenig Erfolg, schließlich ging es hier schon nur noch um Schadensbegrenzung. Die erste Mannschaft stieg aus der Landesliga ab und musste schließlich sogar vollständig aus dem Spielbetrieb genommen werden.

Der schlimmste Fall ist eingetreten und der ASV Hollfeld musste 2015 in der B-Klasse einen Neubeginn einleiten. Das Team um Trainer Manuel Mezger rekrutierte sich überwiegend aus Spielern der Alten-Herren-Mannschaft.

In diesem Jahr nahm auch der jetzige Vorstand Hans-Peter Härtl das Zepter und fand praktisch einen Scherbenhaufen vor. Vor allem finanziell hatten die Jahre 2010 bis 2015 dem Verein extrem schwer zugesetzt.

Hans-Peter Härtl und Jürgen sowie Moni Krauß übernahmen nun die Geschicke und versuchten den Verein wieder Struktur und eine Perspektive zu geben. Der Weg ist bis heute sehr steinig und war stets mit neuen in der Dimension noch nie in der Geschichte dagewesenen Hindernissen gespickt. Die Tätigkeit der aufopferungsvoll kämpfenden Führungsriege bestand von 2015 bis 2018 nur noch aus Reaktion und kaum mehr Gestaltung.

Mit der aktuellen Maßnahme der finanziellen Bereinigung und Konsolidierung soll nun ein endgültiger Schlussstrich unter eines der traurigsten Kapitel der Vereinsgeschichte gesetzt werden.

In sportlicher Hinsicht geht der Blick seit 2016 bereits wieder nach vorne. Flankiert von einer hervorragenden Jugendarbeit um die beiden Jugendleiter Hartmut Stern und Holger Lupe, konnte sich die erste Mannschaft, überwiegend aus eigenen Jugendspielern, mittlerweile in der A-Klasse  etablieren und peilt in dieser Saison mit dem neuen Trainer Jochen Hollfelder einen vorderen Tabellenplatz an. Ab der Saison 2018/19 wird auch wieder eine eigenständige zweite Mannschaft ins Rennen geschickt.

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